Pferdefütterung ist ein sensibles Thema, insbesondere wenn es um Zusatzfutter geht. Viele Pferdebesitzer greifen auf Ergänzungsfuttermittel zurück, um die Gesundheit ihres Pferdes zu fördern. Doch häufig sind diese Produkte nicht so „natürlich“ oder „rein“, wie sie erscheinen. Ein Hauptproblem neben synthetischen Zusatzstoffen sind Füllstoffe. Aber was genau sind Füllstoffe, warum werden sie verwendet, und welche möglichen negativen Auswirkungen haben sie?
Was sind Füllstoffe?
Füllstoffe sind Inhaltsstoffe, die einem Produkt zugesetzt werden, um:
- Volumen zu erhöhen: Sie „strecken“ das Futter und machen es optisch größer oder gewichtiger.
- Kosten zu senken: Billige Füllstoffe reduzieren die Herstellungskosten.
- Konsistenz oder Form zu verbessern: Einige Füllstoffe helfen, Pulver zu binden oder Säfte zu verdicken.
Obwohl Füllstoffe keine ernährungsphysiologischen Vorteile bieten, werden sie oft in Futtermitteln verwendet, um die Produktionskosten zu drücken.
Typische Füllstoffe im Pferdefutter
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Zucker und Melasse
- Zweck: Geschmack verbessern und Energie liefern.
- Problem: Kann Stoffwechselprobleme wie Insulinresistenz oder Hufrehe fördern.
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Stärkehaltige Füllstoffe (z. B. Mais- oder Weizenstärke)
- Zweck: Kostengünstiges Volumen, Bindemittel.
- Problem: Kann bei Pferden mit empfindlichem Verdauungstrakt Blähungen oder Koliken auslösen.
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Sojaextraktionsschrot
- Zweck: Günstige Proteinquelle.
- Problem: Kann Allergien oder Verdauungsprobleme verursachen, zudem oft genetisch verändert.
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Cellulose (Holz- oder Pflanzenfasern)
- Zweck: Ballaststoffe hinzufügen.
- Problem: Oft minderwertig und nicht gut verwertbar.
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Kieselgur und Tonerde
- Zweck: Füllstoff und Trennmittel.
- Problem: Kein echter Nutzen für das Pferd, mögliche Belastung mit Schadstoffen.
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Synthetische Bindemittel (Xanthan, Carrageen, etc.)
- Zweck: Konsistenz von Flüssigkeiten verbessern.
- Problem: Können Entzündungen im Verdauungstrakt fördern.
Welche schädlichen Wirkungen haben Füllstoffe?
- Stoffwechselbelastung: Zucker, Stärke und minderwertige Ballaststoffe können den Stoffwechsel des Pferdes negativ beeinflussen.
- Mangelhafte Nährstoffversorgung: Wenn Füllstoffe die Hauptmasse des Futters ausmachen, bleibt wenig Raum für hochwertige Nährstoffe.
- Allergien und Unverträglichkeiten: Gentechnisch veränderte Soja oder künstliche Zusatzstoffe können Unverträglichkeiten auslösen.
- Verdauungsprobleme: Schlechte Ballaststoffe oder bindende Stoffe können die Darmflora stören, was Blähungen oder Koliken verursacht.
Was gehört nicht ins Pferdefutter?
- Künstliche Farbstoffe: Rein optischer Zweck, ohne Nutzen für das Pferd.
- Synthetische Aromen: Überdecken minderwertige Inhaltsstoffe.
- Palmöl oder minderwertige Fette: Oft als Energiequelle genutzt, aber schwer verdaulich.
- Fetthaltige Bindemittel: Überfordern den Pferdedarm.
Wie erkennt man hochwertiges Zusatzfutter?
- Zutatenliste überprüfen: Je kürzer die Liste und je weniger unnatürliche Begriffe, desto besser.
- Qualitätssiegel beachten: Produkte mit Zertifikaten wie Arzneibuchqualität oder BIO-Siegel garantieren Reinheit. Jedoch nicht selbst erfundene Siegel des Herstellers.
- Transparenz des Herstellers: Seriöse Anbieter erklären genau, welche Inhaltsstoffe warum verwendet werden.
Apfeltrester: Gut oder schlecht?
Apfeltrester kann ein gesunder Ballaststofflieferant sein, da er aus den Überresten der Saftproduktion besteht. Allerdings ist die Qualität entscheidend. Wenn Apfeltrester stark gezuckert ist, Pflanzenschutzmittel oder Konservierungsmittel enthält, schadet er mehr, als dass er nützt.
Fazit: Vorsicht bei Füllstoffen
Füllstoffe machen Futtermittel optisch attraktiver und preiswerter, bieten aber keinen Mehrwert für die Gesundheit deines Pferdes. Im Gegenteil, sie können Stoffwechsel, Verdauung und Wohlbefinden negativ beeinflussen. Pferdebesitzer sollten auf Transparenz und hochwertige, natürliche Zutaten achten, um ihrem Pferd eine optimale Versorgung zu bieten.
Tipp: Wähle Produkte mit hochwertiger Qualität, die gezielt auf die Bedürfnisse deines Pferdes eingehen – ganz ohne unnötige Füllstoffe.