Kräutersäfte werden oft als natürliche und bequeme Alternative zu getrockneten Kräutern angesehen, um Pferde bei gesundheitlichen Beschwerden zu unterstützen. Doch hinter der scheinbar einfachen Lösung verbergen sich einige Herausforderungen und Nachteile, die man kennen sollte, bevor man sich für ein solches Produkt entscheidet.
1. Haltbarkeitsprobleme und Zusatzstoffe
Kräutersäfte sind durch ihre flüssige Form anfällig für mikrobiellen Befall. Um dies zu verhindern, werden häufig Konservierungsstoffe wie Kaliumsorbat oder Natriumbenzoat zugesetzt. Obwohl diese Stoffe die Haltbarkeit verlängern, können sie den Stoffwechsel des Pferdes belasten und bei empfindlichen Tieren Allergien oder Unverträglichkeiten auslösen.
2. Geringere Wirkstoffkonzentration
Die Wirkstoffe in Kräutersäften sind oft stark verdünnt. Dies bedeutet, dass größere Mengen nötig sind, um einen therapeutischen Effekt zu erzielen. Im Vergleich zu getrockneten Kräutern, die in konzentrierter Form vorliegen, wirken Säfte häufig weniger effizient, was langfristig höhere Kosten verursachen kann.
3. Hoher Wasseranteil und geringere Ergiebigkeit
Ein Großteil des Volumens eines Kräutersaftes besteht aus Wasser. Für Pferdebesitzer bedeutet dies, dass sie für einen vergleichsweise kleinen Anteil an aktiven Wirkstoffen zahlen. Getrocknete Kräuter sind hier ökonomischer, da sie eine längere Haltbarkeit und eine höhere Wirkstoffdichte bieten.
4. Mögliche Belastung des Verdauungssystems
Manche Kräutersäfte können durch ihren pH-Wert oder die eingesetzten Zusatzstoffe den Magen des Pferdes reizen, insbesondere wenn sie in großen Mengen oder ohne Futter verabreicht werden. Eine schlechte Verträglichkeit kann sich durch Symptome wie Durchfall oder Unwohlsein äußern.
5. Intransparenz bei der Herstellung
Nicht alle Hersteller deklarieren klar, wie die Kräuterextrakte gewonnen werden oder welche Teile der Pflanzen verwendet wurden. Dies kann zu Unsicherheiten über die Qualität und Reinheit der Säfte führen. Minderwertige Rohstoffe oder unzureichende Verarbeitung können die Wirksamkeit des Produkts mindern.
6. Höhere Umweltbelastung
Die Herstellung, Verpackung und der Transport von flüssigen Kräutersäften haben einen höheren ökologischen Fußabdruck im Vergleich zu getrockneten Kräutern. Der erhöhte Wasseranteil sorgt für mehr Gewicht, was den Energieaufwand bei Transport und Lagerung erhöht. Neben dem erhöhten Energieaufwand für Transport und Lagerung tragen Kräutersäfte auch durch die Entsorgung der Verpackungen zur Umweltbelastung bei. Die Säfte werden häufig in Plastikflaschen verkauft, die nach dem Gebrauch entsorgt werden müssen.
Fazit
Kräutersäfte können in bestimmten Situationen sinnvoll sein, beispielsweise bei Pferden, die keine festen Kräuter aufnehmen können. Doch die Nachteile wie geringere Wirkstoffkonzentration, notwendige Konservierungsmittel und höhere Kosten sprechen dafür, diese Produkte kritisch zu hinterfragen. Für langfristige und nachhaltige Lösungen bieten sich hochwertige Kräuter in Arzneibuchqualität an, die in einer konzentrierten und reinen Form zur Verfügung stehen.