Alte Pferde – Senioren
Ausgewogene Fütterung und artgerechte Haltung tragen dazu bei, dass Pferde heute weit über 20 Jahre alt werden. Ältere Pferde benötigen besondere Fürsorge und Pflege, um gesund zu bleiben.
Woran erkenne ich, dass mein Pferd alt wird?
Pferde können im Alter oft schlechter kauen und das Futter schlechter verwerten, da die Zähne abgenutzt sind oder fehlen. Es kann sich das sogenannte „Wickelkauen“ einstellen, bei dem die eingespeichelten Wickel von Heu nicht gefressen, sondern wieder ausgespuckt werden, da die Pferde das Heu nicht klein bekommen. Dadurch kann es zu Gewichtsverlust kommen und die Fresslust sinken.
Um die Augen, Ohren, Stirn und das Maul fängt das Haar an grau zu werden, oftmals hängt die Unterlippe herunter. Das Gesicht fängt an einzufallen, insgesamt nehmen die Muskeln ab und die Haut wird schlaff. Viele Pferde haben auch einen durchhängenden Rücken. Es können sich Arthrosen einstellen und eine Trübung der Augen einsetzen.
Wieso brauchen alte Pferde besondere Fürsorge und Pflege?
Im Alter ändern sich die Bedürfnisse der Pferde. Der Energiebedarf wird geringer, der Grundumsatz sinkt. Dennoch müssen ausreichend Mineralstoffe, Aminosäuren und Vitalstoffe zur Verfügung stehen. Vor allen Dingen, müssen ausreichende Mengen von Raufutter gesichert sein.
Herz, Leber, Nieren, der Verdauungstrakt und das Immunsystem arbeiten nicht mehr so gut wie früher, der Hormonhaushalt verändert sich, Muskeln werden abgebaut, Sehnen und Bänder verlieren an Elastizität und Knochen werden spröde. Alle diese Veränderungen bedeuten, dass das Pferd anfälliger für Infekte wird und das es länger braucht, um sich von Krankheiten und Verletzungen zu erholen.
Welche Probleme kommen beim älteren Pferd häufiger vor?
Häufig kommt es bei älteren Pferden zu Arthrosen, die meistens ein oder mehrere Gelenke betreffen. Die Gelenke werden aufgrund von Verschleiß steif und deformieren sich über die Zeit. Arthrosen sind schmerzhaft und die Symptome verschlechtern sich bei nasskaltem Wetter.
Der Hormonhaushalt kann durch einander geraten und es kann zu einer Störung der Hirnanhangdrüse kommen, dem sogenannten PPID – Pars Pituitary Intermedia Dysfunction, vorher Equines Cushingsyndrom genannt, dass auch zur Hufrehe führen kann. Etwa 20% der Pferde über 15 Jahren sind hiervon betroffen. Auffällig ist das sehr lange, wellige Haar, der gestörte Fellwechsel, der Muskelschwund und die Fettpolster über den Augen. PPID kann die Lebensqualität des Pferdes stark beeinträchtigen.
Chronische Atemwegserkrankungen wie COB (Chronisch Obstruktive Bronchitis) verschlimmern sich im Alter, auch die Herzfunktion und die Leber- und Nierenfunktion werden beeinträchtigt. Es stellen sich Verdauungsprobleme ein, die zur Abmagerung führen können.
Das Auge bei 90% der alten Pferde verändert sich, die Linse trübt ein, was dazu führt, dass das Pferd sich schneller erschrickt, da es schlechter sieht.
Neben den abgenutzten Zähnen, kann es auch zur equinen Zahnwurzelerkrankung EOTRH(Equine Odontoclastic Tooth Resorption and Hypercementosis) kommen, bei der die die Zahnwurzeln der Schneidezähne chronisch erkranken. Diese Krankheit ist schmerzhaft und führt dazu, dass die Zähne locker werden und schließlich gezogen werden müssen.
Welche vorbeugenden Maßnahmen kann ich bei meinem alten Pferd treffen?
Haltung und Fütterung ist das wichtigste bei der Versorgung eines alten Pferdes. Die Zähne sollten zweimal im Jahr kontrolliert werden oder sofort, wenn das Pferd abmagert oder Schwierigkeiten beim Fressen hat. Da der Verdauungstrakt nicht mehr so funktioniert wie bei einem jüngeren Pferd, ist eine ausgewogene Fütterung sehr wichtig. Das Futter sollte leicht verdaulich, leicht zu kauen und abzuschlucken sein und sehr schmackhaft. Ein hoher Energiewert und ein hoher Rohfaseranteil sind sehr wichtig. Das Pferd sollte ständig Zugang zu frischem Wasser haben und im Winter Schutz vor Kälte und Regen. Angemessene Bewegung ist genauso wichtig, wie regelmäßige Hufpflege.
Quellen:
https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:15-qucosa2-168191
Wir empfehlen: VOTANA SENIORAKTIV, VOTANA ARTHROPLUS und
VOTANA LEBERWOHL