Pferde beeindrucken Menschen seit jeher durch ihre Bewegung und ihre Schnelligkeit. So kann ein Rennpferd eine Geschwindigkeit von bis zu 70km/h aufnehmen. Eine enorme Geschwindigkeit für ein Tier das durchschnittlich 600 kg wiegt.
Pferde brauchen viel Bewegung und einen funktionierenden Bewegungsapparat. Dabei spielen viele Faktoren eine Rolle. Funktioniert der Bewegungsapparat nicht, leidet die Lebensqualität und die Lebenserwartung sinkt.
Das Pferd als hochentwickeltes Lauf- und Fluchttier, musste früher in der Natur weite Strecken zur Nahrungssuche zurücklegen. Dabei war es allzeit zur Flucht bereit, falls Raubtiere in der Nähe waren. Der Schritt diente zur Nahrungssuche, der Trab um weite Strecken zurückzulegen und der Galopp um vor Gefahren zu flüchten.
Pferde sind extrem spezialisierte Lauftiere, sie sind perfekte Laufathleten. Durch ihren Körperbau mit den sehr langen Beinen und den Hufen als Einhufer, sind sie für schnelles Laufen in der Steppe optimal ausgerüstet. Auch der Atmungsapparat ist an diese athletische Leistung angepasst und die Lungen sind entsprechend groß.
Welche Anforderungen werden an den Bewegungsapparat des Pferdes gestellt?
Heutzutage ist das Pferd ein Reittier, was einige Anforderungen an den Bewegungsapparat stellt.
Der Bewegungsapparat des Pferdes besteht aus einem aktiven und einem passiven Teil. Den passiven Teil bilden das Skelett mit ca. 250 Knochen und Bändern. Die Knochen machen 17% des Körpergewichtes aus. Der passive Teil bildet das Gerüst, schützt die lebenswichtigen Organe und gibt Ansatzpunkte für Muskeln mit Sehnen. Die Muskeln sind der Motor des Pferdekörpers, der die Gelenke bewegt. Ohne Muskeln ist keine Bewegung möglich. Das Skelett stützt den Körper und verleiht ihm Stabilität.
Der aktive Teil des Bewegungsapparats besteht aus Muskeln und Sehnen. Durch das Zusammenziehen der Muskeln, der Kontraktion, entsteht Bewegung. Jeder Muskel ist mit mindestens 2 Knochen verbunden. Die Knochen sind mit einem Gelenk verbunden und dadurch entsteht Bewegung. Dabei arbeiten die Muskeln in großen Muskelgruppen zusammen. Je kräftiger die Muskulatur, umso besser wird der Bewegungsapparat des Pferdes gestützt.
Wie wird der Bewegungsapparat des Pferdes gesund gehalten?
Wichtig ist die Gesunderhaltung des Pferdes. Nicht nur artgerechte Haltung, qualitativ hochwertiges Futter, aber auch eine dem Training- und Entwicklungsstand des Pferdes angemessene Ausbildung. Die Ausrüstung des Pferdes wie Sattel, Trense und Gebiss muss dem Pferd angepasst sein.
Wie vermeide ich Verletzungen des Bewegungsapparates?
Die Anforderungen an das Pferd sollten dem Alter und dem Trainingsstands des Pferdes entsprechen. Wenn zu früh zu viel vom Pferd verlangt wird, sind die Muskeln, Bänder, Sehnen und Knochen nicht auf die Belastung eingestellt und es kann zu Verletzungen kommen. Auch das richtige Aufwärmen spielt eine große Rolle. Kaltstarts können den Bewegungsapparat des Pferdes überfordern und ebenfalls zu Verletzungen führen. Auch der Boden auf dem geritten wird, spielt eine Rolle. Zu harter oder gefrorener Boden kann zu Frakturen führen, zu weicher Boden kann die Sehnen überlasten. Übergewicht sowohl des Pferdes als auch des Reiters, kann ebenfalls eine Belastung für den Bewegungsapparat darstellen.
Was sind die häufigsten Erkrankungen des Bewegungsapparates des Pferdes?
Die häufigsten Erkrankungen der Vordergliedmaßen sind Gelenksentzündungen, Hufrolle heute Equines Palmares Fußsyndrom genannt, Arthrosen, Sehnenschäden, Fesselträgerschaden und Hufrehe. Die häufigsten Erkrankungen der Hintergliedmaßen sind Spat, Erkrankung des Fesselträgerursprungs, Kniegelenks oder Kreuzdarmgelenks.
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Quellen:
www.tiermedizinportal.de: Lahmheit beim Pferd | Tiermedizinportal
Universität München, Institut für Tieranatomie: Energiesparmechanismen und Stoßdämpferfunktionen am Bewegungsapparat des Pferdes - Eine Literaturrecherche (uni-muenchen.de)
Anatomie für die Tiermedizin, Franz-Viktor Salomon, Hans Geyer, Uwe Gille, Verlag Enke, 2020, www.thieme.de
Bewegungsapparat Pferd, Michaela Lieland, Claudia Schebsdat, Jörne Rentsch, Verlag Thieme 2018, www.thieme.de