Du hast ein Pferd mit Druse oder Verdacht auf Druse? Hier findest du die ultimativen Antworten auf deine Fragen.
Was ist überhaupt Druse beim Pferd? Druse ist eine hochansteckende Pferdekrankheit, die sich als Rachenentzündung mit Fieber und eitrigen Entzündungen der Lymphknoten im Kopfbereich äußert. Der Erreger der Druse beim Pferd ist ein Bakterium mit dem Namen Streptococcus equi ssp equi.
Wie erkenne ich Druse beim Pferd?
Du kannst an folgenden Anzeichen erkennen, ob dein Pferd Druse hat: zunächst ist es wichtig Fieber zu messen. Ein Pferd mit Druse hat eine Körpertemperatur von 40,0 bis 41,5 Grad Celsius. Hohes Fieber tritt meistens nach 3 bis 14 Tagen nach der Infektion auf. Dann solltest du die Lymphknoten deines Pferdes abtasten. Die Lymphknoten beim Pferd mit Druse sind im Kopfbereich geschwollen. Fühlen kannst du dies an den Ganaschen und dem Unterkiefer. Weitere Symptome für Druse bei deinem Pferd kann grünlich-gelber Nasenausfluss, Appetitlosigkeit, Müdigkeit, Apathie oder auch Husten sein.
Die Lymphknoten deines Pferdes können so stark anschwellen, dass dein Pferd schlecht Luft bekommt, weil die Luftröhre und der Kehlkopf stark verengt werden. Dann hält dein Pferd wahrscheinlich den Kopf und Hals gestreckt, um die Atemwege zu entlasten. Die Schwellung der Lymphknoten ist zudem schmerzhaft.
Die Symptome bleiben meistens bis zu 14 Tagen bestehen.
Druse kann beim Pferd auch ohne Fieber auftreten. Diese Form der Druse nennt sich daher „kalte Druse“. Hier befinden sich die Bakterien ausschließlich im Luftsack und treten in Form von Nasenausfluss aus.
Welcher Erreger verursacht Druse beim Pferd?
Der Erreger für Druse beim Pferd ist eine Bakterie mit dem Namen Strepptococcus equi ssp. equi der gezielt die Lymphknoten beim Pferd angreift. Als Reaktion füllen die Lymphknoten des Pferdes sich mit Eiter und es bilden sich Abszesse. Die geschwollenen Lymphknoten platzen nach einiger Zeit auf und der dicke, gelbe Eiter entleert sich. Je nach Lage des Abszesses, brechen sie direkt durch die Haut nach außen auf oder entleeren sich über den Luftsack und verursachen so den eitrigen Nasenausfluss beim Pferd. In seltenen Fällen brechen sie durch die Haut im Bereich der Ohrspeicheldrüse durch. Da der Eiter stark erregerhaltig ist, wird Druse schnell auf andere Pferde übertragen.
Die Inkubationszeit beträgt 3 bis 14 Tage.
Wie behandelt man Druse beim Pferd?
Die Behandlung von Druse beim Pferd liegt in der Hand des Tierarztes, den du sofort rufen solltest, wenn du den Verdacht hast, dass dein Pferd Druse haben könnte. Druse ist hochansteckend und verbreitet sich schnell im ganzen Stall. Sollte dein Pferd an Druse erkrankt sein, muss es sofort isoliert werden, um die Ausbreitung der Bakterien zu verhindern. Dein Pferd sollte 6 -8 Wochen isoliert bleiben. Der Tierarzt wird mit seiner Behandlung versuchen, die Lymphknoten zu öffnen, um die Erreger aus dem Körper zu entfernen. Hierbei können homöopathische Mittel und Kompressen und Einreibungen helfen. Gelingt es nicht, die Lymphknoten zu öffnen und dein Pferd leidet zunehmend unter Atemnot, so kann ein Luftröhrenschnitt notwendig werden. Natürlich müssen auch die Schmerzen deines Pferdes gelindert und weitere Erkrankungen verhindert werden.
Bei Druse beim Pferd ist die Behandlung mit Antibiotika, obwohl es sich um einen Bakterienbefall handelt, bei einfachem Verlauf nicht notwendig.
Wie gefährlich ist Druse für mein Pferd?
Bei einem normalen Krankheitsverlauf, ist die Druse für dein Pferd nicht gefährlich. Die Sterblichkeitsrate liegt bei 1%. Druse wird dann gefährlich, wenn die Infektion sich auf die inneren Organe ausbreitet. Hier kann auch das Gehirn, Rückenmark, die Brust- oder Bauchhöhle befallen werden. Diese Form der Druse beim Pferd kann lebensbedrohlich sein. (Abszess im Bauchraum, Muskelerkrankung, Petechialfieber (Einblutung in die Lunge des Pferdes))
Eine andere lebensbedrohliche Form, die durch die Druse Bakterien hervorgerufen werden kann, ist die Blutfleckenkrankheit (Morbus maculosus), bei der Schwellungen an Kopf und Beinen so wie Kreislaufstörungen auftreten.
Wie lange dauert Druse beim Pferd?
Druse kann bis zu 3 Wochen dauern, trotzdem sollten die Pferde für 6- 8 Wochen isoliert werden, da sie noch ansteckend sind. In der Regel genesen die Pferde innerhalb 2 Wochen, nachdem die Lymphknoten geöffnet und der Eiter abgeflossen sind. Bevor die geheilten Pferde in den Stall oder in die Herde zurückkehren können, sollten die Pferde mit Hilfe eines Nasentupfers, die der Tierarzt durchführt und ins Labor einschickt, getestet werden.
Wie stecken sich Pferde mit Druse an?
Die Pferde stecken sich hauptsächlich durch direkten Kontakt mit dem Nasenausfluss, also von Pferd zu Pferd, mit Druse an, aber auch durch Husten oder Ausfluss aus den Lymphknoten. Eiter der über die Nase nach außen tritt, ist in hohem Maße erregerhaltig. In diesem Stadium wird die Krankheit schnell auf andere Pferde übertragen.
Eine Ansteckung ist auch durch Menschen, Wasser- und Futtertröge, Putzzeug, Decken, Gerätschaften (Forke, Mistkarre) und Sattelzeug möglich. Aber auch bei Pferdetransporten, Turnieren, Auktionen oder überall dort wo Pferde aus verschiedenen Ställen zusammentreffen, ist eine Ansteckung leicht möglich.
Du solltest auch auf Hunde und Katzen achten, denn diese können über ihr Fell die Bakterien auf Pferde übertragen.
Ob dein Pferd an Druse erkranken wird, hängt vom Zustand seines Immunsystems, der Zahl der Bakterien in der Umgebung deines Pferdes ab bzw. wie viele Erreger dein Pferd aufgenommen hat und dem Zustand deines Pferdes ab. Pferde mit Wurmbefall, Nährstoffmangel, Stress usw. oder häufigem Kontakt zu Pferden aus anderen Ställen erkranken eher.
Das Alter deines Pferdes spielt keine Rolle, obwohl junge Pferde unter 5 Jahren eher betroffen sind, da ihr Immunsystem noch nicht voll entwickelt ist. Hatte dein Pferd bereits in der Vergangenheit Kontakt zu dem Erreger, kann es bereits Widerstandskräfte gegen den Erreger entwickelt haben. Es kann also sein, dass dein Pferd gar nicht erkrankt oder einen milden Verlauf der Krankheit hat.
Nicht nur akut erkrankte Pferde können Druse übertragen, sondern auch die sogenannten „stillen Träger“ die noch Eitersteine im Luftsack von einer vorhergehenden Druse Erkrankung haben, können andere Pferde anstecken. Bei diesen Pferden hat das Immunsystem die Erreger nicht im vollen Umfang eliminiert. Diese Pferde scheiden weiterhin Erreger aus und werden daher zu Dauerausscheidern, die andere Pferde anstecken können.
Ist Druse beim Pferd meldepflichtig?
Druse ist weder anzeige – noch meldepflichtig. Du kannst also nicht davon ausgehen, dass es staatliche Maßnahmen zur Bekämpfung gibt, wenn in deinem Stall Druse ausgebrochen ist. Da Druse hochansteckend ist, sollte die Ausbreitung verhindert werden. Dafür ist ein striktes Management nötig, dass alle im Stall einhalten sollten.
Kann ich Druse bei meinem Pferd homöopathisch behandeln?
Ja, du kannst dein Pferd unterstützend von einem Tierheilpraktiker homöopathische behandeln lassen. Die Homöopathie hilft dem Immunsystem sich gegen die Erreger zu wehren. Der Tierheilpraktiker kann mit den entsprechenden homöopathischen Mitteln, die einzelnen Phasen der Krankheit individuell unterstützen.
Kann Druse vom Pferd auf den Menschen übertragen werden oder umgekehrt?
Druse kann vom Menschen übertragen werden, da die Bakterien z.B. auf der Kleidung ungefähr 4 Tage überleben können. Geht also ein Mensch im Stall von einem kranken Pferd zu einem gesunden Pferd, kann er so den Erreger verbreiten, wenn beide Pferde z.B. mit seiner Jacke in Berührung kommen. Menschen hingegen können nicht von den Pferden angesteckt werden.
Kann Druse beim Pferd Spätfolgen haben?
Ja, Druse kann bei einem Pferd Spätfolgen haben. Es kann zu Komplikationen im Krankheitsverlauf kommen, wenn die Druse Bakterien auch das Gehirn oder den Brust- und Bauchraum besiedeln. Diese Erkrankungen, die auch zum Tod des Pferdes führen können, werden als „metastatische Druse“ bezeichnet. Es kann auch in seltenen Fällen zur Blutfleckenkrankheit, Morbus maculosus, oder dem Petechialfieber (Einblutung der Lunge des Pferdes) kommen, die ebenfalls zum Tod des Pferdes führen kann. Außerdem kann es zur Schädigung der Nervenbahnen im Rachenbereich führen, mit der Folge von Funktionseinschränkungen des Schluckmechanismus oder der Kehlkopffunktion.
Wie lange Quarantäne bei Druse?
Pferde mit Druse sollten 6 bis 8 Wochen ab Auftreten der Symptome isoliert werden. Die Quarantäne wird durch einen Befund aus dem Labor, in dem bestätigt wird, dass das Pferd nicht länger die Bakterien ausscheidet, beendet. Hierfür nimmt der Tierarzt einen Nasentupfer, der dann im Labor untersucht wird.
Wie lange überleben Druse Bakterien?
Druse Bakterien können ungefähr 4 Tage in der Umwelt und 8 Wochen im Wasser, also zum Beispiel im Wassertrog oder Tränke, überleben. Die Überlebensdauer bei feuchtem Wetter oder Frost kann deutlich länger sein.
Kann ein Pferd mehrfach Druse bekommen?
Ja ein Pferd kann mehrfach Druse bekommen, es ist aber davon auszugehen, dass es nach der ersten Drusererkrankung nur noch in abgeschwächter Form Druse bekommt. Die Immunität hält bei den meisten Pferden nur für die ersten 6 Monate.
Wie wird Druse getestet?
Du kannst Druse bei deinem Pferd durch einen PCR Test nachweisen lassen. Bei einem negativen Resultat, ist mit 70 – 80%iger Sicherheit davon auszugehen, dass sich keine Erreger in deinem Pferd befinden. Du kannst diesen Test dreimal hintereinander durchführen lassen, um die Sicherheit auf 90% zu erhöhen. Ein positives Resultat zeigt mit hoher Wahrscheinlichkeit, dass sich Erreger in deinem Pferd befinden.
In Kombination mit dem PCR Test kannst du auch eine bakteriologische Untersuchung durchführen lassen. Aus den Nasengängen und dem Rachenraum oder den Luftsäcken werden Spülproben entnommen und im Labor angezüchtet.
Zusätzlich kannst Du auch über eine Blutprobe testen lassen, ob das Immunsystem deines Pferdes Antikörper gegen den Druse Erreger gebildet hat. Können diese Antikörper im Blut nachgewiesen werden, hat sich dein Pferd innerhalb der letzten 6 Monate mit dem Druse Erreger infiziert. Durch eine weitere Blutentnahme kann der Zeitraum der Infektion weiter eingegrenzt werden.
Eine weitere Testmöglichkeit, ist der Nasenabstrich mit einem Wattestäbchen. Diese Methode gilt allerdings als wenig aussagekräftig.
Was tun bei Druse beim Pferd?
Hier hast du eine 7 Punkte Checkliste für dein Pferd:
- Tierarzt rufen zur Diagnose
- Ist dein Pferd an Druse erkrankt, muss es umgehend isoliert werden
- Täglich Fieber kontrollieren
- Wechsel der Kleidung und Händedesinfektion nach jedem Kontakt mit deinem Pferd
- Betriebsfremde Personen, Hunde und Katzen sollten keinen Zugang zu deinem Pferd haben
- Achte darauf, dass dein Pferd keinen direkten Kontakt zu anderen Pferden hat
- Hygiene im ganzen Stall ist sehr wichtig, um den Erreger einzugrenzen. Häufiges desinfizieren von Gegenständen die mit dem Erreger verseucht sind ist jetzt wichtig.
Kann ich Druse bei meinem Pferd vorbeugen?
Du kannst das Immunsystem deines Pferdes stärken, damit es Bakterien abwehren kann. Hierbei wird dein Pferd von Votana IMMUNSTARK unterstützt.
Quellen:
Puschmann, T. und Ohnesorge, B.: Druse im Bestand – Aktuelle Empfehlungen zur Diagnostik, Therapie und Management, 02/2017, Pferdespiegel
Universität Zürich, Tierspital, Departement für Pferde – Pferdemedizin, Druse, 04/2021, www.tierspital.uzh.ch
LMU Tierärztliche Fakultät Zentrum für klinische Tiermedizin – Aktuelle Informationen zur Druse Erkrankung, 01/2020, www.pferd.vetmed.uni-muenchen.de