In der modernen Pferdefütterung spielen synthetische Zusatzstoffe eine immer größere Rolle. Sie sollen die Haltbarkeit verlängern, die Akzeptanz verbessern oder das Produkt kostengünstiger machen. Doch viele dieser Stoffe bergen Risiken für die Gesundheit Deines Pferdes. In diesem Beitrag erfährst du, was synthetische Zusatzstoffe sind, welche häufig verwendet werden, welche schädlichen Auswirkungen sie haben können und worauf Du achten solltest.
Was sind synthetische Zusatzstoffe?
Synthetische Zusatzstoffe sind chemisch hergestellte Substanzen, die in Futtermitteln und Nahrungsergänzungen verwendet werden. Sie entstehen durch industrielle Prozesse, um spezifische Funktionen zu erfüllen, wie zum Beispiel die Verhinderung von Schimmelbildung oder das Einfärben von Produkten. Diese Stoffe sind in der Herstellung günstiger als natürliche Alternativen, können jedoch negative Auswirkungen auf die Gesundheit und den Stoffwechsel Deines Pferdes haben.
Häufig verwendete synthetische Zusatzstoffe und ihre Funktionen
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Konservierungsstoffe:
- Natriumpropionat (1k281): Ein chemisches Mittel gegen Schimmelbildung. Kann bei empfindlichen Pferden den Stoffwechsel belasten.
- Kaliumsorbat (1k202): Wird häufig eingesetzt, um Flüssigkeiten haltbar zu machen, ist aber potenziell allergieauslösend.
- BHA/BHT: Schützen Fette vor Oxidation, stehen jedoch unter Verdacht, krebserregend zu sein.
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Bindemittel und Emulgatoren:
- Xanthangummi (E415): Wird verwendet, um flüssige Produkte dickflüssiger zu machen. Zu hohe Mengen können den Verdauungstrakt belasten.
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Aromastoffe:
- Künstliches Apfelaroma: Soll den Geschmack verbessern, enthält jedoch keinerlei Nährstoffe und ist chemisch hergestellt.
- Vanillearoma: Häufig synthetisch oder naturidentisch, bietet aber keinen Mehrwert für die Gesundheit.
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Farbstoffe:
- E124 (Cochenillerot A): Ein roter Farbstoff, der allergische Reaktionen auslösen kann.
- E102 (Tartrazin): Gelb färbender Stoff, bekannt für Hyperaktivität bei Kindern und mögliche Allergien.
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Vitamin- und Mineralstoffverbindungen:
- Vitamin B12 (Cyanocobalamin): Eine synthetische Form von Vitamin B12, die weniger gut bioverfügbar ist als natürliche Alternativen.
- Zinkglycinat und Manganchelate: Diese Mineralstoffe sind synthetisch hergestellt, um die Aufnahme im Körper zu verbessern.
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Sensorische Zusatzstoffe:
- Künstliche Geschmacksstoffe wie Rauch- oder Fruchtaromen können Pferde zum Fressen animieren, ohne jedoch einen Mehrwert zu bieten.
Welche Risiken bergen synthetische Zusatzstoffe für Pferde?
- Belastung des Stoffwechsels: Chemische Zusatzstoffe müssen von der Leber und den Nieren abgebaut werden, was die Organe langfristig überfordern kann.
- Allergien und Unverträglichkeiten: Viele synthetische Stoffe, wie Konservierungsmittel und Farbstoffe, sind bekannt für allergische Reaktionen.
- Störungen im Mikrobiom: Zusatzstoffe können das empfindliche Gleichgewicht der Darmflora stören und zu Verdauungsproblemen führen.
- Langfristige Schäden: Einige Stoffe, wie BHA und BHT, stehen unter Verdacht, Krebs auszulösen oder hormonelle Veränderungen zu bewirken.
Ist Apfeltrester für Pferde geeignet?
Apfeltrester, ein Nebenprodukt der Apfelsaftproduktion, wird häufig in Futtermitteln verwendet. Er enthält Ballaststoffe und Restmengen an Vitaminen. Allerdings ist Vorsicht geboten: Apfeltrester kann Rückstände von Pestiziden und Schwermetallen enthalten, wenn die Äpfel nicht aus biologischem Anbau stammen. Er ist also nicht per se schädlich, sollte aber nur in hochwertiger und kontrollierter Qualität verfüttert werden.
Was gehört nicht ins Pferdefutter?
- Melasse: Hoher Zuckergehalt, der Stoffwechselstörungen wie Hufrehe begünstigen kann.
- Palmöl: Schwer verdaulich und häufig in billigen Futtermitteln enthalten.
- Künstliche Aromen und Farbstoffe: Diese Stoffe dienen nur der Optik und haben keinen gesundheitlichen Nutzen.
- Schlechte Kräuterqualität: Verunreinigte oder minderwertige Kräuter ohne standardisierten Wirkstoffgehalt sind ineffektiv und potenziell schädlich.
Warum ist „natürlich“ nicht immer wirklich natürlich?
Der Begriff „natürlich“ ist rechtlich nicht geschützt. Viele Hersteller nutzen ihn, um ihre Produkte zu bewerben, obwohl sie synthetische Zusätze enthalten. Daher ist es wichtig, die Zutatenliste genau zu studieren und auf unabhängige Prüfungen wie Zertifizierungen zu achten.
Fazit: Weniger ist mehr
Hochwertige, natürliche Inhaltsstoffe ohne synthetische Zusatzstoffe sind nicht nur gesünder, sondern auch oft ergiebiger. Die Wahl von Kräutermischungen und Futtermitteln in kontrollierter Qualität, wie sie z. B. Arzneibuchqualität bietet, ist die bessere und langfristig ökonomischere Lösung. Ein gesundes Pferd, das artgerecht gefüttert wird, ist widerstandsfähiger und leistungsfähiger – und das ganz ohne chemische Zusätze.
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